Joy aktuell:
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Joy ist
der zweite Hund, der in unserer großen Familie nur mir allein
gehört. Und der erste Labrador! Ich hatte mir vor ihrem Kauf viele
Gedanken gemacht - ich wünschte mir eine passende Gefährtin für
meinen sieben Jahre alten Golden-Doodle-Rüden Dragon, einen Hund mit
einem unkomplizierten, aber intelligenten Wesen, der gerne mit uns
in Feld und Wald unterwegs sein und sich problemlos ausbilden lassen
würde - und: ich wollte mir die Möglichkeit offen halten, nach
erlangter Zuchttauglichkeit ein oder zwei Würfe zu ziehen. Eine
ganze Menge Wünsche also!
Als ich
nach längerer Internetrecherche und Anfragen bei verschiedenen
Züchtern mit Rüdiger und Jana Kontakt aufnahm, war Coco erst seit
einigen Wochen tragend - und keiner wusste, ob eine Hündin dabei
sein würde. Trotzdem war das erste Telefonat so nett, dass ich
spontan mit meinem Mann gen Berlin fuhr, um mir die FFEs im Original
anzugucken. Wir waren schwer beeindruckt von den Arbeitsproben, die
uns Jana und Rüdiger mit Coco, Edda und Grille zeigten. Ich wusste:
hier bin ich richtig. Als dann drei Wochen später der Anruf kam,
dass es sieben Hündinnen gab, war die Freude riesengroß. Da sollte
doch eine dabei sein, die zu mir passte! |
Und so
war es dann auch. Gleich beim ersten Besuch der Welpen hatte ich
einen ganz besonderen Kontakt zu der kleinen "blauen" Dame. Was mir
vor allem auffiel, war ihre souveräne Art - irgendwie schon so
erwachsen. Alle anderen wirbelten und rollten um mich herum. Joy
dagegen setzte sich auf ihre kleinen Hinterbacken und schaute mir
völlig konzentriert geradewegs in die Augen, und als sie an meinem
Schuhband knabberte, reichte es, sie ganz ruhig ein Stück
wegzuschieben - schon verstanden! Ich war fasziniert. So einen Hund
hatte ich gesucht! Ruhig und aufmerksam, sensibel und trotzdem cool.
Schon am nächsten Tag rief ich Jana an und fragte sie, ob Joy (den
Namen hatte ich von Beginn an im Kopf) aus ihrer Sicht zu mir und
auch meinen Zuchtwünschen passen könnte. Wir verabredeten, vor einer
endgültigen Entscheidung noch etwas zu warten, wie sie sich weiter
entwickeln würde. Und ich hatte wieder Glück. Joy entwickelte sich
sowohl körperlich als auch mental in gewünschter Weise weiter,
bestand den Welpentest in prima Manier - und ich durfte sie Anfang
Dezember mit nach Hause nehmen.
In der
Folgezeit lief es einfach nur perfekt. Ob zu Hause mit unseren
anderen Hunden (zur "Großfamilie" gehören neben unseren Kindern
nebst Partnern mehrere Zwergpudel, dazu noch eine Großpudelhündin
und eben Dragon), mit anderen Tieren, beim großen Familientreffen an
Weihnachten, auf Ausflügen, im Auto, im Cafe - es gab keinerlei
Probleme. Joy war freundlich zu jedermann, machte jede Aktion
gelassen mit und legte sich schlafen, wenn sie genug hatte. Und die
Kommunikationsbarrieren zu den Pudeln ("Du bist doch so groß wie
ich, wieso willst du denn nicht mit mir ringen, sondern immer nur
rumrennen?!") löste sie souverän - indem sie voller Stolz, wann
immer möglich, irgendwelche Sachen herumschleppte. Es störte sie
auch nicht, dass kein anderer Hund das auch nur halb so interessant
fand ;).
Ihr
tolles Wesen zeigte sich auch im DRC-Welpenkurs, den wir ab der
zehnten Woche gemeinsam besuchten. Hier fand dann auch das statt,
was sie so sehr interessiert: apportieren!! Schon beim Anblick des
ersten Welpendummys war sie wie elektrisiert. Dabei hatte sie noch
nie einen gesehen. Ich war so perplex, dass ich Jana spontan
anmailte, ob sie ihr eventuell einen Apportier-Chip eingepflanzt
hätte! Auch ansonsten war Joy von Beginn an sehr gelehrig, neue
Übungen wie Sitz, Platz aus der Bewegung oder das besonders
schwierige Warten absolvierte sie jedes Mal so souverän, als hätte
sie es schon x-fach geübt. Eigentlich musste ich ihr immer nur
einmal zeigen, was sie tun sollte. Und dann erledigte sie es.
Inzwischen sind wir in der Junghundeklasse angekommen und arbeiten
uns ganz gemütlich in der Ausbildung voran. Weiterhin ist Joy jeder
Anforderung gewachsen, sie apportiert aus dem Wasser, sucht
ausgiebig auch in dichtem Gelände, lässt sich fast ;-) immer abrufen
und kann auch dann, wenn andere dran sind, geduldig warten. Erste
Anflüge von zu großer Selbständigkeit ("Ach, sie telefoniert grade,
dann kann ich mich ja mal in diesem Feld ein bisschen nach Hasen
umsehen!") lassen sich mit etwas energischerer Extrazuwendung und
Spezialleckerlis wie Krümeln von türkischem Hackfladenbrot (mmhmmmhmmm....)
schnell unterbinden. Wie überhaupt das Futter der
Ober-Mega-Motivator ist. Wenn alles weiter so gut läuft, werden wir
eventuell im November die Gebrauchshundeprüfung angehen - aber nur,
wenn kein Stress aufkommt. Außerdem werde ich mich umschauen, wo wir
im Hinblick auf die jagdliche Ausbildung weiter kommen können. Der
erste Schritt wird im Mai ein gemeinsamer Jagdscheinkurs-Urlaub in
Grambow sein. Joy darf mitkommen und wir beide werden sicher eine
Menge lernen - sie das Herumliegen in den Theorieeinheiten, die
Atmosphäre am Schießstand und den Anblick von Wild, ich hoffentlich
genug zum Bestehen der Prüfung.
Ja - und
so bin ich überglücklich!! Joy macht ihrem Namen einfach alle Ehre.
Ich habe einen (weiteren!!) Hund bekommen, der mich durch sein Wesen
jeden Tag neu begeistert und ich kann mich nur immer wieder bei
Rüdiger und Jana dafür bedanken, dass sie ein so perfektes Auge für
die "richtige Passung" hatten und mir diese tolle Hündin anvertraut
haben!
Birgit
mit Joy im Mai 2014
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